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Kohl verschont die DDRler nicht

■ Bundeskanzler will DDR-Wahlkämpfer werden / Entwurf für Vertragsgemeinschaft verschoben

Bonn (ap) - Nach SPD und CSU will sich nun auch die Bundes -CDU mit Prominenz in den DDR-Wahlkampf einmischen. Mit mehreren eigenen Auftritten in der Republik will Kanzler Kohl sein politisches Gewicht zugunsten der christlich -konservativen Gruppen in die Waagschale werfen. Kohl teilte gestern in Bonn weiter mit, die Gespräche über einen Zusammenschluß bisheriger Oppositionsparteien und der Ost -CDU zu einer „Formation der Mitte“ stünden vor dem Abschluß. Kohl begrüßte die Vorverlegung der DDR-Wahl, wegen der Kürze der Zeit sei es allerdings nicht mehr möglich, den Entwurfs über die deutsch-deutsche Vertragsgemeinschaft noch vor den Urnengang zu präsentieren.

Kohl kündigte nach einer Sitzung des CDU-Präsidiums an, er werde auf mehreren Terminen in der DDR den Wählern und Wählerinnen vor Ort „unsere Prinzipien“ deutlich machen. Die für die März geplante Reise nach Chile und Brasilien habe er abgesagt. Der CDU-Vorsitzende äußerte die Erwartung, daß seine Gespräche mit dem Demokratischen Aufbruch, der Deutschen Sozialen Union, der Deutschen Forumspartei und auch der Ost-CDU „sehr bald“ abgeschlossen werden würden. Wie verlautete, will Kohl noch in dieser Woche wahrscheinlich in Berlin selbst die abschließenden Gespräche führen, unter anderem mit dem Vorsitzenden der Ost-CDU, Lothar de Maiziere.

Ein Zusammenschluß von Partnerparteien in der DDR, für den CDU-Generalsekretär Rühe den Namen „Demokratische Union“ vorgeschlagen hatte, soll sich nach den Worten von Kohl zur deutschen Einheit bekennen, für den freiheitlichen Rechtsstaat und die soziale Marktwirtschaft eintreten. Er habe sich bereits vor einigen Tagen in die Gespräche mit den DDR-Parteien eingeschaltet. Der CDU-Vorstand will am Donnerstag nächster Woche in Bonn endgültig über den DDR -Partner entscheiden.

Wie Kohl begrüßten auch Regierungssprecher Dieter Vogel sowie SPD und FDP den früheren Wahltermin in der DDR.

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