„Wir Meernixen schwimmen durchs Gift“

■ Theatralischer Auftritt gegen die III. Nordseeschutzkonferenz in Den Haag

Protest gegen Nordseeverschmutzun vor dem Bremer Hauptbahnhof Foto: Wolfram Steinberg

Vor dem Roland standen die „Meernixen“ in algengrünen Sackkleidern mit goldigem Krönchen auf dem Kopf und sangen tapfer gegen Straßenbahn und StadtführerInnen an: „Reden ist pleasure, Handeln ist Gold“ refrainten sie gemeinsam. In den Moritaten-Solos referierten sie Giftskandale, Verklappungs -Schweinereien, AKW-Verwicklungen und Robbensterben. All das werde die Politiker auf ihrer III. Internationalen Nordseeschutzkonferenz nur zum Schein beschäftigen, denn: das Papier, das als Ergebnis ihrer Verhandlungen am Ende vorgetragen werden wird, ist schon vor Monaten (sprachlich bereits in die Vergangenheit projiziert) verfaßt und den Umweltschutzverbänden zugespielt worden.

Die „Meernixen“ begleiten mit Bus und Infostand eine Schiffstour verschiedener Umweltschutzverbände auf dem Landwege. Gestern machten sie Stop in Bremen, am Abend trafen sie sich mit der Schiffs-Crew zum heutigen Aktionstag in Wilhelmshaven. Die BremerInnen und TouristInnen in Fußgängerzone und am Marktplatz ließen sich bereitwillig Flugblätter mit dem toten Robbenbaby „Nr. 13.332“ in die Hand drücken. Zumindest mit Kopfnicken schienen überraschend viele die Forderungen der Aktionsgruppe nach sofortigem Handeln, nach Verboten und Auflagen für die Industrie zu unterstützen.

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