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Israel lehnt neue US-Raketen ab

■ Vereinigte Staaten bieten Israel Flugabwehrrakete „Patriot“ für 100 Millionen US-Dollar an Israelische Militärkreise winken ab: Militärisch vollkommen uninteressant und viel zu teuer

Berlin (taz) - Die Vereinigten Staaten haben Israel die Lieferung neuer Flugabwehrraketen des Typs „Patriot“ im Wert von etwa 100 Millionen US-Dollar angeboten. Die offizielle Begründung für das Angebot lautete: Zumindest vier arabische Nachbarstaaten Israels verfügten ebenfalls über ein derartiges Waffenarsenal. Vor allem der Irak wird als militärisch gefährlicher Gegner gesehen.

US-Lieferungen von Kriegsgerät an den nahöstlichen Verbündeten Israel sind freilich keine Sensation. Ungewöhnlich ist nur der Zeitpunkt, zu dem das Lieferangebot erfolgt. Denn zum einen hatten die Vereinigten Staaten den aufmüpfigen Bundesgenossen soeben noch ob seiner unnachgiebigen Ablehnung jedes israelisch-palästinensischen Dialogs gescholten und gar Kürzungen der Israelhilfe in Höhe von 400 Millionen US-Dollar angedroht. Und zum anderen ist Israel längst selbst technologisch in der Lage, gleichwertige Waffensysteme billiger herzustellen. Israelische Militärkreise haben daher auch schon abgewunken und ihr Nichtinteresse bekundet.

Auch israelische Politiker sehen in dem amerikanischen Angebot weit weniger eine Stärkung der militärischen Schlagkraft Israels als vielmehr den Versuch von US -Präsident Bush, sein Jerusalem-Statement, in dem er Ost -Jerusalem zu den besetzten Gebieten zählte, abzuschwächen und in einen freundlicheren Kontext zu stellen.

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