piwik no script img

Stasi-Partei-betr.: "Grüne: Von der Abspaltung zur Spaltung?", taz vom 13.3.90

betr.: „Grüne: Von der Abspaltung zur Spaltung?“,

taz vom 13.3.90

(...) Wie soll mit dieser Partei eine radikaldemokratische Politik gemacht werden? Die SED/PDS steht für einen jahrzehntelang praktizierten diktatorischen Polizeistaat, in dem Andersdenkende - auch Linke - drangsaliert, verfolgt, eingesperrt oder gar wie Karnickel abgeknallt worden sind, wenn sie das DDR-Gefängnis verlassen wollten.

Wie soll mit dieser Partei linke Politik gemacht werden? Die SED hat die Arbeiter(Innen. d.sin) verscheißert und den Bonzen (BonzInnen. d.sin) die Privilegien zugeschanzt. Die SED/PDS als Partner(In. d.sin) für eine ökologische Politik? Ist das Ergebnis ihrer Politik nicht, daß die DDR zu einem unvorstellbaren ökologischen Katastrophengebiet verkommen ist?

Die PDS hat sich mit honorig erscheinenden Figuren wie Gysi und Modrow geliftet. Sie muß aber zu Recht noch lange mit dem Stigma der verhaßten Stasi-Partei leben. Welche Verharmlosung des Stalinismus ist es, wenn Reents den Grünen die SED/PDS als Partner(In. d.sin) anpreist. Es ist bezeichnend, daß er die Gegner(Innen. d.sin) des Stalinismus (Neues Forum, Demokratie Jetzt, Intitiative Frieden und Menschenrechte) nicht als potentielle Bündnispartner(Innen. d.sin) der Grünen erwähnt.

Bernhard Gabler, Essen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen