CSU-Bastionen wackeln

München (ap) - Die Bayern haben bei der Kommunalwahl traditionelle CSU-Bastionen arg ins Wanken gebracht. Aber auch die SPD kam trotz großer Erfolge bei Oberbürgermeisterwahlen nicht ungeschoren davon. Nach Auszählung von rund 64 Prozent der Ergebnisse zeigte sich gestern, daß vor allem die ultrarechten Republikaner von den Einbußen der beiden großen Parteien profitierten, aber nicht so gute Ergebnisse erreichten wie bei der Europawahl. Obwohl sich die CSU als landesweit stärkste politische Kraft behaupten konnte, mußte sie vor allem in konservativ geprägten ländlichen Gegenden bis zu zweistellige Verluste hinnehmen. Ihre absoluten Mehrheiten verlor die CSU beispielsweise in Altötting (von 57,2 auf 46,5 Prozent), in Ingolstadt (von 57,1 auf 44,0) oder in der Stadt Landshut (von 53,2 auf 43,7). Die SPD mußte unter anderem in Fürth Federn lassen, wo sie ihre absolute Mehrheit verlor. In München stellen die Sozialdemokraten laut Endergebnis der Stadtratswahl mit 42 Prozent der Stimmen und 36 Sitzen künftig die stärkste Fraktion. Die CSU kam dagegen nur auf 25 Mandate und 30,1 Prozent, die Grünen erreichten acht, die FDP erneut vier Stadtratssitze. Zum ersten Mal werden auch ein Mitglied der Umweltorganisation David gegen Goliath (DaGG) und sechs Vertreter der Republikaner im Rathaus vertreten sein.