: Tiefflieger als Abenteuerspielplatz
■ Bundeswehr-Schau in Verden: Besucher und Demonstranten gleich stark erschienen
Die Bundeswehr-Werbeschau „Unsere Luftwaffe 90“ in Verden konnte nicht nennenswert mehr BesucherInnen als DemonstrantInnen anzuziehen. Am „Familientag“ Samstag nachmittag säumten gut 60 Tiefflug- und RüstungsgegnerInnen den Eingang. Etwa doppelt so viele technikbegeisterte Väter mit Söhnen, schaulustige Familien und einige wenige jugendliche Bundeswehr-Fans tummelten sich in den Cock
pits von Tornado und Alpha-Jet und vor den Computern im Informationswagen.
Friedenslieder singend und diskutierend harrten FriedensfreundInnen und Bundeswehr gut zwei Stunden miteinander aus. Warum die Tiefflieger trotz Abstürzen und Abrüstung uneingeschränkt weiter über die Dörfer donnern, war eines der Gesprächsthemen. Und warum die Bundeswehr trotz Auflösung des
Warschauer Paktes den größten Rüstungsetat der deutschen Geschichte verballern muß, konnte sich niemand erklären.
Die ausgesucht smarten Öffentlichkeits- und Jugendoffi ziere gaben sich dafür moderat und aufgeschlossen („Das kann man aus Ihrer Sicht sicher so se hen, aber ...“). Und manch junger Flieger sinnierte über eine Karriere in der privaten Luftfahrt.
asp
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