: Seltsame Jagdreviere
IIn einem New Yorker Restaurant versagte der Kammerjäger. Er übersah eine Ratte, und die wird das Lokal „Charley 'O“ möglicherweise teuer zu stehen kommen. Die 31jährige Marcy Gilbert hat das Etablissement auf Zahlung von einer Million Dollar (!) Schadensgeld verklagt, nachdem sie dort von dem hungrigen Nagetier in den Finger gebissen wurde. Auch den Kammerjäger will sie wegen mangelnder Sorgfaltspflicht den Prozeß machen.
Auf Rebhuhnjagd ging die Besatzung einer Korsika-Fähre. Mehrere Käfige mit den leckeren Vögeln sind am Samstag in einem Lieferwagen im Unterdeck einer Autofähre zwischen dem französischen Festland und der Mittelmeerinsel Korsika zertrümmert worden. Die Hühner hatten nicht lange Spaß. Bei der Ankunft im Hafen von Ajaccio wurde das gesamte Schiffspersonal aufgeboten, um die Tiere wieder einzufangen. Die Rebhuhnbefreier blieben trotz der Kontrolle aller von Bord gehenden Personen unerkannt.
Eine Jagdszene in Lothringen endete tragisch. Ein 700 Kilo schwerer Stier hatte seine Weide verlassen und war auf einer Landstraße spazierengegangen. Ein heranrasender Motorradfahrer konnte nicht rechtzeitig ausweichen. Beide wurden getötet.
Eine ungewöhnliche Waffe benutzte ein Jäger in München für die Keilerjagd. Mit einem Blasrohr machte sich ein Veterinär auf, um ein vier Zentner schweres Wildschwein, das aus einem privaten Gehege ausgebrochen war und sich über die Äpfel in einer Gärtnerei hergemacht hatte, zu erlegen. Zunächst hatten Feuerwehrleute versucht, das Tier mit Maiskolben zurückzulocken, aber so blöd war das Schwein nicht. Dem zu Hilfe gerufenen Tierarzt gelang es schließlich mit zwei aus einem Blasrohr verabreichten Betäubungsspritzen, den Ausreißer in die Knie zu zwingen. Unter Zweckentfremdung eines Sprungtuchs trugen Feuerwehrleute das arme Schwein in sein Gehege zurück. Karl Wegmann
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