: Simson-Belegschaft arbeitet wieder
Suhl (dpa) — Für rund zwei Drittel der 3.500 Beschäftigten des Suhler Simson-Werkes beginnt ab Montag nach dreiwöchiger Zwangspause wieder die Arbeit. Nach dem verwirrenden Hin und Her um den vermeintlichen Konkurs des Südthüringer Zweiradproduzenten im Dezember sollen nun im Januar nach den Worten von Betriebsrat Brückner klare Konzepte auf den Tisch.
Die Berliner Treuhandanstalt hatte unter der Maßgabe, bis März eine marktorientierte Sanierungsstrategie vorzulegen, dem Suhler Großunternehmen Ende Dezember noch einmal eine dreimonatige Frist eingeräumt und Mittel für die Finanzierung des unter akuten Absatzschwierigkeiten leidenden Unternehmens bereitgestellt. Nach Angaben Brückners sollen nun auch Ingenieure und weitere „befähigte Betriebsangehörige“ an der Ausarbeitung der Firmenkonzeption beteiligt werden.
Der Zweiradproduzent, bei dem etwa 1.200 Beschäftigte bereits auf Kurzarbeit gesetzt sind, ist mit Aufträgen bis März ausgelastet. Simson stellt vor allem Motorroller und Mopeds her. Einzelne Werksbereiche, die sich auch in der Marktwirtschaft als eigenständige Firmen gute Überlebenschancen ausrechnen, fertigen bereits im Auftrag westlicher Betriebe. Noch im Januar soll mit der Gründung einer Entwicklungsgesellschaft Simson ein Weg beschritten werden, der arbeitslosen Fahrzeugbauern neue Beschäftigungsmöglichkeiten bietet.
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