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Methadon statt Heroin

■ Beratungsstelle der Ärztekammer zur Ersatzdrogen-Therapie in Moabit eröffnet

Moabit. Eine Beratungsstelle der Ärztekammer zur Methadon-Anwendung in der Behandlung von Drogenabhängigen wurde gestern in Moabit eröffnet. Sie bietet Fortbildung und Erfahrungsaustausch an, vermittelt Kooperationen zwischen Medizinern und nicht ärztlichen Betreuern. Seit vier Jahren arbeiten Ärzte mit L-Polamidon, auch Methadon genannt, einem synthetischen Opiat. Allein verabreicht, so erklärte die Leiterin der Clearingstelle, Constanze Jocobowski, befreie das Medikament nicht von der Abbhängigkeit. Die Methadon-Verabreichung dürfe nur im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes erfolgen. Erst dann könne von Erfolg die Rede sein. Drogenberatungsstellen, Aids-Hilfe, Beratungsstellen der Gesundheitsämter oder andere Einrichtungen übernehmen die psychosoziale Betreuung. Bisher wurden etwa 300 Drogensüchtige unter Aufsicht der Ethik-Kommission der Ärztekammer mit Methadon substituiert. Ein kleiner Teil habe es bereits geschafft, von Drogen loszukommen. Etwa 100 Ärzte beteiligen sich derzeit daran, weitere seien dringend erforderlich. Als Erfolg wertete sie, daß die Krankenkassen sowohl ärztliche Behandlung als auch Kosten für die »Ersatzdroge« übernehmen. Gleichzeitig bedauerte sie, daß für 1991 in Aussicht gestellte zusätzliche Stellen in der psychosozialen Betreuung Sparmaßnahmen zum Opfer fallen werden. dpa

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