Johannes Grützke präsentierte in Berlin 36 sein Wandbild für die Frankfurter Paulskirche

Am Sonntag lud das Künstlerhaus Bethanien e.V. die Mitglieder seines Fördervereins in das Studio 1 der Kreuzberger Projektwerkstatt. In dem großen Veranstaltungsraum des 1847 errichteten Ziegelbaus stellte der Berliner Maler Johannes Grützke (53, im Bild rechts) seinen in den Ateliers am Mariannenplatz entstandenen Bilderfries für das Foyer der Frankfurter Paulskirche vor. Der 30 Meter lange und gut drei Meter hohe Fries, der seinen Platz im Eingangsbereich der Kirche finden wird, ist im Auftrag des Magistrats der Stadt Frankfurt/M. entstanden. Der »Realist« Grützke, der den von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb zur künstlerischen Würdigung der ersten deutschen Nationalversammlung gewann, will seine Arbeit aber nicht als klassisches Historienbild verstanden wissen. Im öffentlich geführten Gespräch mit dem Direktor des Deutschen Historischen Museums Christoph Stölzel (links) verwies er darauf, daß es sich bei den etwa 150 im Kreis laufenden Parlamentariern auf seinen Leinwänden nicht um die Porträts der sich am 18. Mai 1848 in der Paulskirche zur Konstituierung der Nationalversammlung versammelten Abgeordneten, sondern um die von Volksvertretern schlechthin handelt. Damit wies er zugleich Stölzels Vermutung zurück, für seine zwischen Schweinen und Kindern aufgereihten schwarzen Gestalten in der Bonner Lobby Studien getrieben zu haben. a.m./Foto: M.Yilmaz/Paparazzi