piwik no script img

Verkehrsblockade für besetzte Marchstraße

■ Häuser in der Marchstraße/Einsteinufer sind von der Räumung bedroht/ Blockade am Ernst-Reuter-Platz

Charlottenburg. Häuser-Solidarität per Verkehrsblockade: Mehrere Dutzend Menschen behinderten gestern am Ernst-Reuter-Platz den Verkehr und wiesen damit auf die beabsichtigten Räumungen der besetzten Häuser in der Marchstraße/Einsteinufer hin. Die Polizei sprach auf Anfrage nur von 30 DemonstrantInnen »gegen den Golfkrieg«.

Mit den seit zwei Jahren besetzten Häusern solidarisierten sich gestern auch rund 30 Projekte und Läden sowie der Asta und der Personalrat der studentischen Beschäftigten der TU. Die BesetzerInnen wiesen darauf hin, daß dort, wo sich die drei Häuser und das Gelände für Wagenburg und Hüttendorf befänden, von der Eignerin, der Firma Henning, von Harlessem & Co. GmbH, ein »Großcomputerzentrum« geplant sei, das auch »von Rüstungsmultis genutzt« werden könne. Deshalb solle nun geräumt und abgerissen werden. Die Firma habe Mitte Januar zwecks Räumung Strafantrag gestellt.

Nach eigenen Angaben verweigern die BesetzerInnen Verhandlungen über eine Erhaltung der Häuser in Selbsthilfe, weil sie »Wohnen für ein Menschenrecht halten«, das sie sich »nicht durch Sklavenarbeit erkaufen wollen«. Sie fordern die »Beseitigung der Baumängel auf Kosten der Spekulanten«. Man wolle sich nicht spalten lassen wie die BesetzerInnen im Ostteil und werde Einzelmietverträge nicht akzeptieren. kotte

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen