: Petunien, Gong zur zweiten Runde
Berlin (taz) — Heute geht sie in die zweite Runde, die Premiere des neuen Gentechnikgesetzes. In Köln streiten Hunderte von Einwendern mit dem Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, das die Freisetzung von 20.000 genveränderten Petunien beantragt hat. In der ersten Runde hatten die Einwender der schiedsrichternden Genehmigungsbehörde, dem Bundesgesundheitsamt (BGA), stundenlang formale Mängel des Antrags präsentiert. Der Schiedsrichter wurde mehrfach hart getroffen und zeigte Wirkung, ging aber bisher nicht k.o.
Die Anhörung werde weitergeführt, auch wenn die bemängelten Formalien „mehr als Lappalien“ in diesem „exemplarischen Verfahren“ seien, so BGA-Pressesprecher Klaus Jürgen Henning. Gleichzeitig versucht das BGA, die Kritik an den formalen Mängeln des Antrags zu unterlaufen. Die Genehmigungsbehörde teilte der Antragsgegnerin Ulrike Riedel mit, daß über die Formfehler lediglich außerhalb der Tagesordnung gestritten worden sei. Sie seien somit „noch nicht erörtert“. Das BGA spekuliert offenbar darauf, daß die Rechtsanwältin am heutigen Einwendungstermin nicht teilnehmen kann. Die Grünen im Düsseldorfer Landtag forderten am Dienstag noch einmal vehement, das Genehmigungsverfahren abzubrechen, das ganz offenbar nur noch die Freisetzung der manipulierten Petunien zum Ziel habe.
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