Nach Ostern erstmals Schülerlotsen auf den Ostberliner Straßen

Berlin. Die ersten 50 Ostberliner Schülerlotsen erhielten gestern ihre »Arbeitskleidung«. Die Mädchen und Jungen präsentierten sich in ihren orangenen reflektierenden Umhängen mit der Aufschrift »Schülerlotse«, einer gleichfarbigen Mütze und einer roten Kelle. Finanziert wurde die Ausrüstung von der Deutschen Versicherungs-AG, die insgesamt zirka 700 bis 1.000 Ostberliner Kinder ausstattet.

Spätestens nach Ostern sollen die ersten von ihnen die Kraftfahrer im morgendlichen Berufsverkehr zu erhöhter Aufmerksamkeit zwingen, wie Peter Strothmann vom Referat Verkehrsdienst der Berlin Polizei erklärte. Mit der Wende in der DDR waren zunächst die vielen im Ostteil tätigen Schülerlotsen von der Bildfläche verschwunden.

In Westteil hatten im vergangenen Jahr 1.600 Neulinge — die Schüler müssen der 5. Klasse angehören — die Prüfung erfolgreich bestanden. Der Verkehrssicherheitsdienst der Polizei hat auch die Ostberliner Schüler nach bewährtem westlichen Muster ausgebildet. Die Schülerlotsen haben zwar kein Recht, den fließenden Verkehr zu stoppen, erläuterte Strothmann, doch ihr »Ausspähen von Lücken« hilft den Kindern beim Überqueren der Fahrbahn. Auch habe ihr Erscheinen an der Fahrbahn für den Autofahrer eine wichtige Signalfunktion.

Gegenwärtig stehen in jedem Ostberliner Bezirk zwei Kollegen des Referates Verkehrsdienst mit den dortigen Schulen im Kontakt, um weitere Lotsen zu nominieren. adn