: Genaue Anwendung des Begriffs
■ Betr.: "In dumpfer Kontinutiät der Vorurteile, taz vom 22.3.91
betr.: „In dumpfer Kontinutiät der Vorurteile“ von Edgar Peinelt, taz vom 22.3.91
Wieder einmal ein Artikel über Homosexuelle, über den ich mich als Lesbe maßlos ärgere. Offensichtlich ist die Bedeutung des Begriffs „Homosexuelle“ auch bis zur taz noch nicht ganz vorgedrungen.
Wie der Autor des Artikels selbst feststellt, bemüht sich Richard Plant in seinem Buch Rosa Winkel. Der Krieg der Nazis gegen die Homosexuellen um eine populäre Darstellung und Erklärung der Schwulenverfolgung im Dritten Reich“.
In dem ganzen Artikel ist hauptsächlich von Schwulen die Rede. Mit keinem Wort werden Lesben erwähnt, welche aber, wie Schwule auch, Homosexuelle sind. Von Homosexuellen ist aber nun mal in der Unterzeile die Rede.
Es ist mir nicht neu, daß unter Homosexualität im allgemeinen männliche Homosexualität verstanden wird. Augenscheinlich wird auch in der taz Frauen, ob hetero oder lesbisch, ihre Sexualität abgesprochen. Gerade in einer Zeitung wie der taz erwarte ich aber die genaue Anwendung des Begriffs. Darunter verstehe ich zum Beispiel eine Überschrift, aus der hervorgeht, daß im nachfolgenden Artikel über Schwule geschrieben wird, und ich nicht noch vergeblich nach dem Wort „Lesben“ suchen muß. A.Erzepky, Langen
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