: Bremer Nachschlag für Rostock
■ Weitere drei Millionen für die Partnerstadt / Kilimann zu Besuch
Bremen wird der Partnerstadt Rostock weitere drei Millionen Mark zur Verfügung stellen. Das erklärte Bürgermeister Klaus Wedemeier gestern auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rostocks Oberbürgermeister Klaus Kilimann. Die Mittel sollen, wie schon die fünf Millionen Mark vom Vorjahr, zum Aufbau der Rostocker Kommunalverwaltung verwandt werden.
Kilimann, designierter Stellvertreter Wedemeiers in der bundesweiten Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft der Kommunalpolitiker (SGK), erklärte, daß neben der finanziellen vor allem die personelle Unterstützung aus Bremen und der Know-how- Transfer von großer Bedeutung seien. „Verglichen mit dem 250-Millionen-Loch in unserem Verwaltungshaushalt scheint die Summe zwar gering, kann aber zusammen mit der personellen Unterstützung viel bewirken“, hofft der Oberbürgermeister.
Größtes Problem der Partnerstadt bleibt die Arbeitslosogkeit. Von den 146.000 ArbeitnehmerInnen seien 12,7 Prozent ( ca. 18.000) arbeitslos, 20.000 müßten kurzarbeiten, teilte Kilimann mit. Wenn Ende Juni das Kündigungsschutzabkommen mit der IG-Metall ausläuft, rechnet der Rostocker OB mit weiteren Arbeitslosen, vor allem auf den Werften.
„Ein schnelles Gegensteuern ist nicht möglich“, bedauerte Kilimann. Auch die Ausweisung von 13 neuen Gewerbegebieten werde kurzfristig nicht greifen. Wie sein Rostocker Amtskollege sprach sich auch Wedemeier für umfangreiche Umschulungsmaßnahmen, vor allem in Richtung Baubetriebe, im Rahmen einer „Beschäftigungsgesellschaft“ aus.
Wedemeier widersprach Gerüchten, die Bremer Vulkan- Werft wolle die Rostocker Deutsche Meeres- und Schiffahrtstechnik (DMS) „schlucken“: „Die DMS soll eine eigenständige Einheit bleiben. Die Kooperation mit dem Bremer Vulkan geht aber selbstverständlich weiter.“
500 Arbeitsplätze sollen in Rostock auf Initiative des Bremer Kaufmanns und CDU-Politikers Wedige von der Schulenburg entstehen. Für den „Gewerbepark“ am Tannenweg sollen zwar hauptsächlich Rostocker Firmen eingeworben werden, aber auch das Bundespostunternehmen Telecom will dort 250 Ausbildungsplätze schaffen. asp
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