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Geistige Vereinigung in Straßburg

■ Vertrag für deutsch-französischen Kulturkanal unterzeichnet/ Start im Frühjahr 1992

Straßburg (dpa) — Der Gründungsvertrag für den deutsch-französischen Kulturkanal ist in Straßburg unterzeichnet worden. Der Gemeinschaftssender von ARD, ZDF und des französischen Fernsehsenders „La Sept“ soll vom Frühjahr 1992 an über Kabel fünf Stunden täglich ausgestrahlt werden, erklärte der Intendant des Südwestfunks, Willibald Hilf am Dienstag bei der Gründungsversammlung des noch namenlosen Kulturkanals. Angesichts der Planungen, weitere Staaten für das Programm zu gewinnen, sprach Hilf von einem Signal für die geistige und kulturelle Vereinigung Europas.

Der Kanal geht auf eine Initiative von Bundeskanzler Helmut Kohl und Frankreichs Staatspräsident Fran¿ois Mitterrand aus dem Jahre 1988 zurück. Der Sender soll paritätisch mit einem Startkapital von jeweils 123 Millionen D-Mark pro Jahr ausgestattet werden. Die Organisatoren hoffen, 20 bis 30 Prozent des Programms mit Eigenproduktionen zu gestalten. Etwa 130 MitarbeiterInnen soll der Kulturkanal bekommen. Als Programmpunkte sind unter anderem Musik- und Theaterproduktionen, Reportagen aus den Ländern Europas sowie Berichte über aktuelle Ereignisse geplant.

Zum Präsidenten des Senders wurde der La-Sept-Chef Jerome Clement gewählt, Vizepräsident wurde der ARD-Programmdirektor Dietrich Schwarzkopf. Hilf ist Präsident der Mitgliederversammlung. In Deutschland können bereits rund acht Millionen Haushalte Kabelprogramme empfangen, in Frankreich bisher nur etwa 400.000 Haushalte. Es gibt Überlegungen, das Kulturprogramm terrestrisch auszustrahlen, um mehr TV-ZuschauerInnen erreichen zu können.

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