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Landesumweltbericht lückenhaft und veraltet

■ Grüne Liga Sachsen: Bericht zur Umwelt enthält wohl Angaben ehemaliger staatlicher Behörden, aber keine Analysen aus unabhängigen Instituten

Dresden. Die Grüne Liga in Sachsen hat bezüglich des Landesumweltberichts 1991 Unverständnis geäußert, daß „nur Angaben der ehemaligen staatlichen Behörden, und nicht Analysen unabhängiger Institute“ eingegangen sind. Das geht aus einer der Presse übergebenen Stellungnahme der Bürgervereinigung hervor. Hauptmängel sehen die Kritiker einerseits in der lückenhaften und veralteten Datengrundlage und andererseits im Fehlen perspektivischer Entwicklungen und Tendenzen. Damit treffe der Bericht lediglich „unzureichende quantitative Aussagen“ und sei als Arbeitsgrundlage nur bedingt geeignet. Ebenso kritisch werden die Ausführungen zu einzelnen Umweltbereichen beleuchtet. Das betrifft beispielsweise Natur und Landschaft, Wasser, Luft, Abfall, Lärm und Radioaktivität. Für den erstgenannten Bereich werden vor allem die fehlenden qualitativen Aussagen zum Zustand von Natur- und Landschaftsschutzgebieten beziehungsweise Flora und Fauna bemängelt. Gefragt wird nach Maßnahmen zur praktischen Durchsetzung des Nationalparks Sächsische Schweiz und des Schutzes der übrigen 75 Prozent dieser Landschaft. Besonders unbefriedigend sei der Bericht zur Abfallproblematik, wo die Frage nach Entwicklungstendenzen völlig ausgespart werde. Ein besonders kritischer Punkt sei ebenso der Verzicht auf die Sonderabfallproblematik, bleibe auch die Darstellung bezüglich Wasser und Luft vor allem quantitativ ausgerichtet.

Unverständnis bei der Grünen Liga auch über fehlende Aussagen zu Energieeinsparungen und verringerten Emissionen in den drei großen Städten Sachsens. Im Zusammenhang mit der für die Senkung des Straßenlärmpegels erwogene schnelle Asphaltierung wird eine konträre Position bezogen, da diese nur die „Belegung“ erhöhe. Nachgereicht werden müßten auch fehlende Aussagen zur radioaktiven Belastung, und zwar sowohl bezüglich Altlasten der Wismut als auch des Zustandes der Forschungsreaktoren in Zittau und in Rossendorf. Offen bleibt, weshalb im Oktober 1990 die Betriebserlaubnis ohne Genehmigungsverfahren verlängert worden sei. Der Vorsitzende des Umweltausschusses des Landtages, Helmar Hegewald (PDS), hatte eine ähnliche Position zum Umweltbericht deutlich gemacht. Dabei war ebenso die mangelnde Einbeziehung neuerer Ergebnisse, besonders aus unabhängigen Instituten, beklagt worden. adn/taz

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