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Jugoslawien blockiert

■ Parlament berät Vertrauensfrage für Regierung

Belgrad (dpa) — Das jugoslawische Staatspräsidium bleibt blockiert, der Vielvölkerstaat ist weiter ohne Staatschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte: Eine neue Sitzung des achtköpfigen Staatspräsidiums ist gestern in Belgrad um einen Tag verschoben worden, weil vier Mitglieder nicht erschienen waren. Das von der größten Republik Serbien geführte Lager erhielt von den Republiken Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina eine Absage. Damit zeichnet sich auch nach zwei Wochen noch keine Lösung für die Blockade an der Staatsspitze ab, die durch die verhinderte Wahl des Kroaten Stjepan Mesic zum turnusmäßigen Staatschef entstanden war. Das Parlament beriet in Belgrad über einen Antrag der zur serbischen Fraktion zählenden Provinz Vojvodina, eine Vertrauensfrage für die Regierung unter Ante Markovic negativ zu beantworten. Ihm wird vorgeworfen, er habe durch eine verfehlte Politik das Land in die wirtschaftliche Katastrophe geführt. Die Regierung hat darauf hingewiesen, daß sie wegen der großen Eigenständigkeit der sechs Republiken nicht die Macht habe, eine wirkungsvolle Reformpolitik für die Wirtschaft durchzuführen.

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