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“Halbpreis-Paß“ für die Bahn

■ Rot-Grüne Regierungen wollen Extra-Abgaben für Autofahrer

In Hessen und Niedersachsen planen die beiden rot-grünen Koalitionen einen neuen „Halbpreis- Paß“ für Bahnfahrten. Mit diesem Paß, der pro Jahr etwa 120 Mark kosten soll, können alle Fernfahrten außerhalb fester Tarifverbünde zum halben Preis absolviert werden. Das teilte am Donnerstag ein Sprecher der Grünen-Fraktion im Niedersächsischen Landtag mit. Der Vorstand der Bundesbahn habe nach Gesprächen mit den hessischen Grünen Interesse an einem solchen Paß gezeigt, auch wenn zunächst keine bundesweite Einführung möglich sei. Die Initiative, die in beiden Ländern von den Grünen ausgehe, befinde sich aber noch im ersten Planungsstadium.

Der hessische Wirtschaftsminister Ernst Welteke habe sich Anfang Mai offiziell an die Bundesbahn gewandt und um einen konkreten Finanzvorschlag gebeten. Aus Niedersachsen hat am Donnerstag die Grünen-Fraktionsvorsitzende Thea Dückert den Bahnvorstand offiziell angeschrieben. Insbesondere muß die Höhe des vom Land zu zahlenden finanziellen Ausgleichs geklärt werden. Nach bisherigen Vorüberlegungen ist von etwa einer Mark pro Einwohner die Rede, was für Hessen fünf bis sechs Millionen Mark und für Niedersachsen sieben bis acht Millionen Mark bedeuten würde.

Zur Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs vor allem in Ballungszentren gibt es in Hessen, Niedersachsen und außerdem im CDU-regierten Baden-Württemberg Pläne zur Einführung einer Abgabe für Autofahrer. Die Einnahmen sollen für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs verwendet werden. Als Anreiz zum Umsteigen sei denkbar, die Autoabgabe auf Monatskarten für das jeweilige Öffentliche Verkehrsnetz anzurechnen, erläuterte der Grünen-Sprecher. In Niedersachsen werde derzeit ein gemeinsamer Entschließungsantrag der Koalitionspartner beraten. dpa

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