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Medellin kapituliert

■ In Kolumbien tritt heute die neue Verfassung in Kraft

Bogotá (ap/afp) — Das Drogenkartell von Medellin hat nach der Festnahme seiner Anführer das Ende des Krieges gegen den kolumbianischen Staat erklärt. Der Rauschgifthändler-Ring veröffentlichte am Mittwoch eine Erklärung, in der die Auflösung der „gesamten militärischen Organisation“ bekanntgegeben wurde. Killerbanden im Auftrag des Medellin-Kartells haben in den vergangenen zwei Jahren nach offiziellen Angaben mehr als 600 Menschen getötet. Die Mitte der 80er Jahre begonnene Welle der Gewalt hatte nach dem 24.8.1989 eine neue Dimension erreicht, als die Regierung der Rauschgiftmafia den Krieg erklärt und allen Festgenommenen die Auslieferung an die USA angedroht hatte. Nach fünf Monaten Arbeit hat die Verfassunggebende Versammlung ihre Arbeit in Bogotá abgeschlossen. Die neue Verfassung soll heute nach einem Festakt mit Präsident Gaviria in Kraft treten, hieß es am Mittwoch in Bogota. Wesentliche Punkte im Text der neuen Staatsordnung sind das Verbot der Auslieferung von Kolumbianern an die USA sowie die Einführung der Ehescheidung in das Zivilrecht.

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