Südkorea

■ Verhaftungen angekündigt

Seoul (dpa) — Südkoreas Justizminister hat am Freitag drastische Maßnahmen gegen die Personen angekündigt, die am Vortag während einer Gerichtsanhörung in Seoul gegen fünf Polizeibeamte mit lautstarken Protesten und Handgreiflichkeiten die Verhandlung unterbrochen hatten. Den angeklagten Polizisten wird zur Last gelegt, Ende April den Hochschüler Kang Kyong Dae mit Eisenstangen zu Tode geprügelt zu haben. Zu den tumultartigen Szenen war es gekommen, als ein Verteidiger der Angeklagten für Milde plädierte und dem verstorbenen Studenten vorwarf, Brandbomben und Steine geworfen zu haben. Familienangehörige und Dissidenten griffen daraufhin den Anwalt tätlich an, und der Richter brach die Verhandlung ab. Der Prügeltod des Studenten Kang hatte in diesem Mai die größten Proteste in Südkorea seit vier Jahren ausgelöst.