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Fragwürdiger Begriff

■ betr.: "Absolution für arme, betroffene Männer", taz vom 11.9.91

betr.: „Absolution für arme, betroffene Männer“,

taz vom 11.9.91

Sie benutzen in Ihrem Artikel den Ausdruck „Mißbrauch“, den auch ein Großteil der Bevölkerung verwendet. Ich halte diesen Ausdruck für die Beschreibung einer solchen Tat für fragwürdig.

Der Begriff „Mißbrauch“ läßt viele Menschen glauben, daß Kinder Eigentum der Eltern sind und einen bestimmten Zweck haben, also gebraucht werden dürfen; „Mißbrauch“ bedeutet dann also Zweckentfremdung. Da zwischen Ge- und Mißbrauch keine festen Grenzen bestehen, wäre der Übergang fließend. Ich möchte Sie daher bitten, in Zukunft den Begriff „Vergewaltigung“ zu verwenden, um zu zeigen, daß Kinder Individuen und nicht Eigentum der Eltern sind, und um auf die Gewalt hinzuweisen, die die Täter oft anwenden. Martina Abel, Münster

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