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Ein Ort der Scham

■ Im ukrainischen Babi Jar töteten SS-Kommandos vor 50 Jahren 30.000 Juden/ Warnungen vor Antisemitismus

Kiew (ap) — In der Schlucht von Babi Jar bei Kiew hat am Samstag abend eine Gedenkkundgebung zum 50. Jahrestag des Massakers stattgefunden. In der Nacht vom 29. auf den 30. September 1941 hatten dort SS- Kommandos 30.000 jüdische Sowjetbürger zusammengetrieben und erschossen. Insgesamt sind während der deutschen Besatzung der Ukraine in Babi Jar 100.000 Menschen ermordet worden.

In Gegenwart von nahezu 15.000 Teilnehmern las der russische Lyriker Jewgeni Jewtuschenko nun sein 1961 entstandes Gedicht Babi Jar, das dem Andenken an die Ermordeten gewidmet ist. Zu den Teilnehmern der Gedenkfeier gehörte auch Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, die die Schlucht als Ort des Grauens und der Scham bezeichnete.

Der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow ließ den Versammelten durch seinen Sonderbeauftragten Alexander Jakowlew eine Botschaft überbringen, in der es hieß, die Sowjetunion müsse den auch heute noch vorhandenen Antisemitismus überwinden. Und auch der ukrainische Präsident Leonid Krawtschuk wies darauf hin, daß die Geschichte der Beziehungen zwischen dem ukrainischen und dem jüdischen Volk nicht einfach, sondern sehr dramatisch sei.

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