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Treuhand-Kontakte ausgenutzt

Berlin (afp) — Der Vorsitzende des Treuhand-Unterausschusses im Bundestag, Christian Neuling (CDU), soll nach einem Bericht des Berliner 'Tagesspiegel‘ in fragwürdige Grundstücksgeschäfte mit der Treuhandanstalt verwickelt sein. Neuling habe für die von ihm zu 70 Prozent kontrollierte „Neuling Minol Chemiegesellschaft“ (NMC) außergewöhnlich günstige Konditionen beim Erwerb von Grundstücken des vormals volkseigenen Partners „Minol Mineralölhandel AG“ zugesagt bekommen.

Dazu gehören dem Bericht zufolge zwei langfristige Millionenkredite, von denen einer über fünf Millionen Mark zinslos über zehn Jahre gewährt werde. Außerdem habe sich die treuhandverwaltete „Minol Mineralölhandel AG“, die mit den restlichen 30 Prozent an dem Joint-venture beteiligt ist, zu weiteren erheblichen Vor- und Zusatzleistungen verpflichtet. Dazu zählen unter anderem die Sanierung der fraglichen Grundstücke und Zahlungen, die den Kaufpreis für die Grundstücke in Seefeld und Zwickau von 85 Mark auf real 16 Mark pro Quadratmeter senken. Die Treuhandanstalt verwies in einer Stellungnahme am Freitag darauf, daß die entsprechenden Verträge noch nicht notariell beglaubigt seien und derzeit noch geprüft würden. Neuling selber sagte dem 'Tagesspiegel‘, er sehe keinerlei Interessenskonflikte und denke nicht daran, von seinem Vorsitz im Unterausschuß Treuhand zurückzutreten.

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