piwik no script img

Urdrü's wahre Kolumne

■ Danga zum Totensonntag

Ja, unser Boris! Heute feiert der Tenniscrack seinen 24. Geburtstag im Gemeinschaftsraum der Hafenstraße und jammert darüber, daß sein großer Medien-Coup geplatzt ist: Der große unbekannte TAZ-Millioneninvestor war nicht ganz unseriösen Gerüchten zufolge das Bobbele! Und gescheitert ist alles nur, weil Tiriac nicht als Chefredakteuse der Ausländer-TAZ akzeptiert wurde.

Sorgen um den armen Nazi von nebenan machen sich CDU und SPD im Beirat Walle: Nachdem der DVU-Vertreter sein Beiratsmandat nicht annahm, weil er sich durch Bürgerproteste verunsichert fühlte, jammerten die Staatstragenden über die Freiheit, die auch der Andersdenkende undsoweiter.

Die Sozis setzten in ihrer Erklärung noch einen drauf und wollen Auseinandersetzungen mit der DVU nur „in den zuständigen politischen Gremien“, denn „Gewalt in jeglicher Form können und dürfen kein Ersatzmittel sein“. Gegen solche grammatischen Ausschreitungen helfen Gewalt leider erst recht nicht.

Zum Volkstrauertag meldete sich der hochverehrte Bürgerschaftspräsident Dr. Dieter Klink zu Wort: „Wir dürfen nicht trauern und dann ausruhen.“ Hierzu, bitteschön, sollen die Waller Sozialdemokraten mal einen Besinnungsaufsatz schreiben!

Wer viele Kinder zu beschenken, aber dafür keine ausreichenden Mittel hat, dem empfiehlt sich die Geschenk-Boutique der Deutschen Konservativen (Ehrenpräsident Chlodwig Prinz zur Lippe). Dort kann man gratis (Spende erbeten) in beliebiger Menge kleine süße Plastik-Embryonen bestellen, die Barbiepuppen- Mütter und -väter dann mit hohem Spielwert in der Nursery Station von Mattel einsetzen können. Das Püppchen soll eigentlich, von LebensschützerInnen kurz mit Ketchup bekleckert, jungen Frauen in die Hand gedrückt werden, die bei Pro Familia zum Beratungsgespräch gehen...Für Sammelbestellungen: Deutsche Konservative e.V., Hamburger Str. 3, 2OOO Hamburg 76.

Zuweilen bietet der Polizeibericht lebensnahe Tips: Eine Frau wurde kürzlich an der Phillip-Scheidemann-Straße von einem Unbekannten sexuell belästigt und wehrte die Attacke des Dödelschwenkers mit einem Schlüsselbund ab. „Doch der Mann ließ nicht locker und versuchte, ihre Hand an sein entblößtes Geschlechtsteil zu führen. Die Frau tat ihm den Gefallen, doch anders als der Täter sich das gedacht hatte: sie packte derart heftig zu, daß der Täter völlig von ihr abließ.“ Schreibt anschaulich der Polizeibericht. Gut ausgekniffen!

Neuester Tiefschlag der Light-Welle: Der Bremerhavener (!) Reformhausbesitzer Rolf Schloßhauer propagiert in BILD Bremen „Kohl & Pinkel light“ — mit 1 Eßlöffel geräucherter vegetarischer Wurst (DANGA). Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Totensonntag. Ulrich Reineking-Drügemöller

PS: Eine Untersuchung der Vereinten Nationen ergab, daß an vielen Bauteilen irakischer Scud-Raketen das deutsche TÜV-Siegel prangte. Ähnliches gilt auch für zahlreiche Todeskommandos im automobilen Straßenkrieg. Der TÜV sollte die Sicherheitsbedingungen doch etwas strenger anlegen...

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen