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Duchac als Clown Ferdi

■ „Reines Gewissen“

Dresden (taz) — Beinahe wären die TeilnehmerInnen des Parteitagsforums zur CDU-Vergangenheit „im Geiste völliger Übereinstimmung“ auseinandergegangen. Bis der Dresdner Reformer Vaatz doch noch einen aus der Runde direkt ansprach. Er hege Vorbehalte gegenüber Leuten, die sich „vor Stasis kulturell betätigten“, während er im SED-Straflager seine Tage gezählt habe. Erst gegen Ende der Debatte meldete sich Duchac zu Wort. Er habe nie vorgetäuscht, nach der Wende ein Neugeborener gewesen zu sein. Sein CDU-Mandat als Ministerpräsident Thüringens sei jedoch nicht durch „Verheimlichung meiner Vergangenheit“ zustande gekommen. Denn seine WählerInnen hätten „alle Details aus meinem Leben“ gekannt. Nein, Duchac habe sich nichts vorzuwerfen. Er warnte die Parteifreunde vor Kampagnen, die seine Person demontieren, „aber die Union treffen“ sollten. Duchac berichtete, daß er als Clown Ferdinand in einem Karnevalsklub aufgetreten sei und „auf Wunsch“ auch mal in einem Stasi-Heim. Bis ihn eines Tages ein Hausverbot vor die Tür setzte. Duchac empfahl seinen Kritikern, lieber in den Akten nachzuschauen, wie es zu diesem Hausverbot gekommen war. Das wäre angemessener, als „mich in die rote Ecke zu stellen“. Wenn gegen ihn der Vorwurf „Systemnähe“ erhoben werde, empfinde er das als neues Synonym für „Ausgrenzung“. Abschließend bekam die SPD ihr Fett ab. Nach der traditionsreichen Sozialisten-Devise: Wenn der Feind mich tadelt, habe ich Recht getan, erklärte Duchac: „Wenn die SPD mit ihrem Politik- Verständnis mir politisches Versagen vorwirft, dann hat sie sicher recht.“ Detlef Krell

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