piwik no script img

Talk im Turm

■ betr.: "Alterspräsident ermordete Juden", taz vom 9.3.92

betr.: „Alterspräsident ermordete Juden“, taz vom 9.3.92

Sehr geehrter Herr Sontheimer,

der vorstehend genannte Beitrag verletzt die einfachsten Regeln des journalistischen Anstandes und der Fairness: Sie haben sich zu Recht in der gestrigen Sendung Talk im Turm gegen die bei 'Super!‘ etc. gängige Methode, schon in Überschriften Leute zu erledigen, gewandt.

Im Unterschied zu den anderen Tageszeitungen vom heutigen Tage und im Unterschied zur Quelle, auf die sich die Meldung stützt, nämlich die 'Welt‘ vom gestrigen Sonntag, wird — fälschlich — behauptet, Just hätte „zugegeben“, an der Untat „freiwillig“ beteiligt gewesen zu sein. Gerade dies aber bestreitet er. Das hätte Ihr Redakteur in der 'Welt‘ lesen können.

Bevor eine solch ungeheure Anschuldigung, wie sie in der Überschrift steht, erhoben werden darf, müssen die Dinge schon ein bißchen besser recherchiert sein.

Just behauptet — unwiderlegt —, daß ihm weder bekannt war, daß es sich um Juden gehandelt hat, noch daß es Unschuldige waren. Nur wenn diese beiden Voraussetzungen erfüllt sind, handelt es sich um die verbrecherische Tat, die die Überschrift behauptet.

Ich meine, es besteht Anlaß, daß sich die taz entschuldigt; sie wird doch nicht die Methoden von Schmierblättern übernehmen? Karlheinz Merkel,

Rechtsanwalt, West-Berlin

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen