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Waldbühne soll unter ein neues Dach

Berlin. Berlins renommiertester Ort für Konzertveranstaltungen, die Waldbühne, ist in der Großen Koalition zum Objekt unterschiedlicher politischer Begierden geworden. Die SPD will die Freiluftbühne der Kulturverwaltung von Senator Ulrich Roloff-Momin (SPD-nah) unterstellen, doch die CDU sträubt sich. Sie will sie weiterhin unter der Obhut von Schul- und Sportsenator Jürgen Klemann (CDU) belassen.

Das Gerangel um Zuständigkeiten hat sich an Klemanns Entscheidung entzündet, mit der Durchführung der Veranstaltungen in der Waldbühne erneut die Konzertagentur »Concert Concept« zu betrauen (siehe taz vom 22.4.). Damit ist dem Agenturchef Peter Schwenkow bis 1995 eine lukrative Einnahmequelle gesichert. Nach Sanders Einschätzung war die Ausschreibung dieser Aufgabe auf Schwenkows Firma zugeschnitten, diesem sei damit ein Monopol eingeräumt worden. Klemanns Staatssekretär Günter Bock begründete in der gestrigen Sitzung des Kulturausschusses des Abgeordnetenhauses das Vorgehen seines Dienstherren damit, daß Schwenkow »die saubere Durchführung« der Konzerte gewährleiste.

Zudem sei die Entscheidung in Abstimmung mit dem Kultursenator erfolgt. Dem widerspricht jedoch Roloff-Momin. Es habe um die Ausschreibung vielmehr »einen Dissens mit der Schulverwaltung« gegeben, denn er habe sich von Anfang an dafür ausgesprochen, nicht nur Berliner, sondern auch internationale Bewerber zuzulassen. Zudem sei es die generelle Position der Kulturverwaltung, so die kaum verhohlene Kritik aus Roloff-Momins Haus an Klemanns Entscheidung, daß nicht Leute öffentliche Einrichtungen verwalten, die selbst interessiert sind. dr

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