: Deutschland hinter Japan zweitstärktste Wirtschaftsmacht
Genf (ap) — Deutschland nimmt nach Erkenntnissen zweier angesehener Schweizer Institute hinter Japan den 2.Platz unter den Wirtschaftsmächten ein. In ihrem gestern in Genf veröffentlichten Jahresbericht stellen das Weltwirtschaftsforum und das Internationale Institut für Managemententwicklung fest, daß sich die Bundesrepublik trotz der Kosten der Wiedervereinigung an den Vereinigten Staaten vorbeidrängen konnte. Bei ihrer Bewertung berücksichtigen die Institute mehrere Kriterien, darunter die Stärke des jeweiligen Binnenmarktes, den Integrationsgrad in die Weltwirtschaft, Regierungsstabilität, die Infrastruktur oder den Stand von Wissenschaft und Technik. Erfaßt wurden 37 Staaten auf der Grundlage von Berichten internationaler Organisationen und Umfragen unter 18.000 Managern. Auf dem 3.Rang landete die Schweiz, deren Bild jedoch durch hohe Inflation, rezessive Tendenzen und Zunahme der Arbeitslosigkeit getrübt wird. Rang4 räumen die Institute Dänemark ein, doch tauchten nach der Ablehnung der Verträge von Maastricht erhebliche Zweifel an der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit auf. Die Hauptschuld für das schlechte Abschneiden der USA mit Platz5 wird dem Ausmaß der wirtschaftlichen Rezession und strukturellen Problemen zugeschrieben. Am beunruhigendsten seien die Mängel im Bildungssystem. Gemessen daran lägen die USA auf dem 21. Platz, gefolgt von Griechenland. Die Integration Japans in die Weltwirtschaft sei als Folge des Protektionismus und eines langsameren Exportwachstums vom ersten auf den 6.Platz abgesunken. Die Entwicklung in Management, Forschung und Ausbildung bliebe jedoch konkurrenzlos.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen