■ IN ZWEI WAHLGÄNGEN ZUM PRÄSIDENTENAMT DURCHGEFALLEN: Zeit zum Dichten für Vaclav Havel
Prag (taz) — Ein bitteres Votum für Vaclav
Havel. In zwei Wahlgängen zum Präsidentenamt ließen ihn die Abgeordneten des Bundesparlaments fallen. Zwar bekam er im zweiten Wahlgang in der „Volkskammer“, einem der beiden Abgeordnetenhäuser des Parlaments, die einfache Mehrheit. In der Kammer der Nationen verweigerte die Mehrheit der slowakischen Parlamentarier ihm jedoch die Stimme. Ihre Sperrminorität entschied: Der Hauptakteur der „sanften Revolution“ ist bis Oktober geduldeter Konkursverwalter während der Zeit der „sanften Trennung“ der Landesteile. Die Ohnmacht der Mächtigen, die er als Dissident beschrieb, hat ihn nun als Präsidenten eingeholt. SEITEN 2, 10
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