piwik no script img

Ostdeutsche Exporte sind um mehr als die Hälfte gesunken

Köln (ap/taz) — Die Ausfuhren der neuen Bundesländer sind innerhalb von zwei Jahren um mehr als die Hälfte geschrumpft. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft gestern in Köln mitteilte, sank der Wert der Ausfuhren zwischen 1989 und 1991 von 41 Milliarden auf 18 Milliarden. Die Einfuhren gingen von ebenfalls 41 Milliarden auf elf Milliarden Mark zurück.

Der Rückgang sei vor allem eine Folge der Einbußen beim Handel mit Osteuropa, erklärte das Forschungsinstitut der Arbeitgeberorganisationen. Osteuropa werde erst dann wieder ein lohnender Absatzmarkt, wenn die Reformen eine Wirkung zeigten. Der Absturz des ostdeutschen Außenhandels hänge eng mit der Misere in der ostdeutschen Industrie zusammen. Obwohl die Produkte aus den neuen Bundesländern technisch häufig veraltet seien, seien aufgrund höherer Löhne und des höheren Wertes der D-Mark die Preise gestiegen.

Ein kleiner, wenn auch schwacher Trost bleibt den Ostdeutschen: Die fünf neuen Länder sind nach Darstellung des Kölner Instituts weniger abhängig vom Außenhandel als die alten Bundesländer. Die Warenexporte Ostdeutschlands machten 1991 nur 9,3Prozent des Bruttosozialproduktes aus, in Westdeutschland waren es dagegen 24,8Prozent. Die Importquoten betrugen im Osten 5,8Prozent und im Westen 24,2Prozent.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen