piwik no script img

279 Raser geblitzt

■ Wieder mal war "Crusing Night": Polizei setzte Radar ein

: Polizei setzte Radar ein

Hamburgs Polizei hat eine alte Methode wiederentdeckt, um die Teilnehmer an den berüchtigten „Cruising Nights“ abzuschrecken: das Radar. 279 Fahrzeuge wurden am Samstag abend entlang der Rennstrecken in der City Nord, Altenwerder und am Nedderfeld geblitzt, einigen FahrerInnen droht jetzt der Führerscheinentzug.

Jeden ersten Samstag im Monat treffen sich die „Cruiser“, um ihre aufgemotzten Blechkarossen und Ami-Schlitten zur Schau zu stellen. So auch vergangenes Wochenende: Bereits um 14 Uhr erschienen die ersten der insgesamt rund 150 FahrerInnnen in der City Nord. Doch wie auch sonst blieb es nicht bei der schlichten Präsentation, gegen die die Polizei nichts einzuwenden gehabt hätte: In den Abendstunden wurden die PS-starken Gefährte zu Rennfahrten durchgestartet. „Es begann dann das obligatorische Katz-und-Maus-Spiel“, so ein Polizeisprecher gestern zur taz. Die eingesetzten BeamtInnen hätten die Aufgabe gehabt, immer „dicht dranzubleiben“ und „bereits Kleinigkeiten“ sowie die „geringsten Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung zu ahnden.“

Entlang der Piste in der City Nord, und auch bei den späteren Ausweichrouten in Altenwerder und am Nedderfeld wurden die Geschwindigkeitsmesser aufgestellt. 279 mal blitzten die Lampen auf. Ein Cruiser brachte es auf die stolze Geschwindigkeit von 108 Stundenkilometern. Das nächste Mal wird er bestimmt nicht mehr dabei sein.

Zu anderen Zwischenfällen kam es nach Polizeiangaben nicht, anders als im Frühjahr bei einer „Cruising Night“. Aus Zorn über das Einschreiten der Polizei, die damals einige Rennwagen gestoppt und die Piste blockiert hatte, gingen die Cruiser auf die BeamtInnen los und legten einen Streifenwagen aufs Dach. Kai von Appen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen