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Hilfsbereitschaft nimmt ab

■ Hamburger wollen nur bosnische Flüchtlings-Babay aufnehmen

aufnehmen

„Wir benötigen dringend weitere Unterkünfte für die Flüchtlinge“, appelliert Caritas-Mitarbeiter Dieter Ackermann an die Hilfsbereitschaft der Hamburger. Denn konkrete Angebote für die heimatlosen Ex-Jugoslawen nahmen in den vergangenen Tagen deutlich ab. Auch wollten 80 Prozent der Hamburger nur Kindern ein neues Heim geben. „Bei uns sind bisher keine Waisen angekommen“, beschreibt Ackermann die Diskrepanz zwischen Resonanz und Bedarf.

Bis zu 30 neue Flüchtlinge aus den Bürgerkriegsgebieten melden sich täglich bei der Caritas. Seit Ende Juni registrierte die Organisation über 800 Personen, die auf eigene Faust aus der Krisenzone geflohen sind. Neben der Unterbringung alleinreisender Männer bereitet die langfristige Hilfe Schwierigkeiten. Die meist beengten Wohnverhältnisse bei Freunden und Verwandten führen schnell zu einer psychischen Belastung von Gästen und Gastgebern.

Beispiellose Hilfsbereitschaft registrierte der Norddeutsche Rundfunk (NDR), der sich seit Ende Juli mit der Aktion „Menschen in Not“ einer Initiative der österreichischen Rundfunkanstalt ORF angeschlossen hat. Innerhalb weniger Tage flossen hier mehr als 1,3 Millionen Mark an Spendengeldern. Doch laut NDR flaut auch hier die erste Begeisterung ab. Dabei seien angesichts der nahenden Winterzeit zusätzliche Maßnahmen vonnöten.

Weitere rund 130 Bosnier werden möglicherweise schon an diesem Wochenende per Sonderzug in Hamburg eintreffen. Für ihre Unterbringung stehen im Volkspark am Volksbad 45 Wohnwagen bereit. In Bergedorf nahe dem Zollenspieker Fährhaus wurden 45 Bau-Container aufgestellt, die noch einmal 130 Personen beherbergen können. Prinzipiell als Provisorium gedacht, können alle Unterkünfte bis über den Winter genutzt werden — sie sind voll isoliert und beheizbar.

Doch jede Hilfe hier bleibt eine Notlösung. NDR-Reporter Dirk Neuhoff, der einen Lkw-Transport mit Hilfsgütern in das Bürgerkriegsgebiet begleitete, weiß: „Die meisten vom Krieg Betroffenen wollen schier um jeden Preis in ihrer Heimat bleiben.“ Christine Wollowski

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