: Kredithai-Komplizen
KOMMENTAR
Kredithai- Komplizen
Es gibt einen alten Grundsatz: Wenn man kein Geld hat, sollte man sich davor hüten, Schulden zu machen — sonst steht der Absturz kurz bevor. Denn in dieser Gesellschaft gilt bekanntlich: Die Reichen werden reicher, während die Armen ärmer werden.
Und das wissen auch die Geldinstitute, wenn sie mit verlockenden Kreditangeboten Menschen unter ihre Fittiche bekommen und sie in Abhängigkeit zwingen. Wohlwissend, daß die wenigsten sich aus eigener Kraft wieder von der Schuldenlast befreien können — es sei denn, es glückt ein Lottogewinn. Irgendwann kommt also die Quittung und der Schuldenberg wird erdrückend. Und wieder sind bei Pfändungen die Reichen, in diesem Fall die Kreditgeber, die Nutznießer und Gewinner.
Das wissen auch die Sozialämter. Dennoch treiben sie jetzt Hilfsbedürftige den Kredithaien in die Arme — nur um die Sozialhilfeausgaben zu drücken. Sie machen sich damit zu Komplizen der Geldwirtschaft. Eine gefährliche Entwicklung, die es schnellstens zu stoppen gilt. Denn die Aufgabe der Sozialhilfe ist es, Menschen in Not zu helfen — und nicht, sie in soziales Elend zu treiben. Kai von Appen
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