: Das hanseatische Fußballelend
■ FC St. Pauli: 1:2 Niederlage beim Tabellenführer SC Freiburg / Keine Besserung in Sicht
: 1:2 Niederlage beim Tabellenführer SC Freiburg / keine Besserung in Sicht
In die nicht enden wollende Liste der gefährdeten Arten hat sich in den letzten Wochen eine neue Spezies eingereiht: Die des gemeinen Anhängers Hamburger Profi- Fußballs. Langweilig bis desolat, was die Kicker des Hamburger Sport Vereins zustande bringen. Ebenso schlimm die Leistungen vom FC St. Pauli, der Rückgang des Zuschauerzuspruchs im Volksparkstadion und in der Millerntorarena kommt also nicht von ungefähr.
Auch am Mittwoch beim SC Freiburg konnte der FC St. Pauli nur fußballerische Magerkost präsentieren. 1:2 ging das Auswärtsspiel beim Tabellenersten SC Freiburg verloren. Ein achtbares Ergebnis, wenn man es als solches nimmt. Betrachtet man hingegen die Leistungen der Millerntorequipe beim Spiel, sind Befürchtungen schlimmerer Art — sprich: Abstiegskampf in der 2. Bundesliga — nicht unbegründet. Zwar wurden, wie in den letzten Spielen teilweise auch, spielerische Fortschritte gesehen. Doch nun steht der ehemalige Aufstiegsaspirant, die Mannschaft mit dem zweithöchsten Etat der Liga, auf dem 15. Tabellenplatz, gerade einen Punkt von der Abstiegszone entfernt. Dumme Fehler in zwei Standardsituationen haben in Freiburg die Niederlage eingeleitet. In der 29. Minute köpft der Ex-HSVer Fincke unbedrängt nach einem Freistoß zum 1:0 ein. Ein anderer Ex-Hamburger, Thomas Seeliger, nutzt einen eklatanten Abwehrfehler von Klaus Thomforde und einen Moment des Tiefschlafs von Bernhard Olck zum 2:0 für die Badenser (39. min.).
Der FC St. Pauli hat während der gesamten 90 Minuten nur eine Torchance erspielt. Die konnte sogar von Leonardo Manzi in der 90 Minute genutzt werden. Ansonsten Tristesse im Spiel der Hamburger. Der neue Libero Karsten Surmann hatte die Abwehr zwar im Griff, konnte trotzdem die beiden Tore nicht verhindern. Die hunderttausenste Sturmvariante von Michael Lorkowski, Boller Jeschke als einzige Spitze, klappte wiederum nicht, und auch Rashid Belarbi konnte keine Akzente setzten. Einzig Peter Knäbel und Schwinkendorf konnten Normalform zeigen. Der zuletzt so überzeugende Ur-St. Paulianer Gronau versagte vollends.
Wie diese Mannschaft am Sonn-
1tag gegen den hochmotivierten Aufsteiger aus Wolfsburg bestehen will, erscheint nach den zuletzt gezeigten Leistungen fragwürdig. Das noch über 10000 unentwegte Fans den Weg in das Wilhelm-Koch-Stadion finden werden, ist hingegen einfach nur faszinierend. M. Schulz
Keine Angst: Die allfreitagliche Sport- Kolumne von Michael Lorkowski fällt nicht aus. Sie mußte nur, aufgrund der späten Ankunft der St. Paulianer aus Freiburg, auf morgen verschoben werden.
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