: Tanz der Straßenkinder
■ „Jaguar's Kinder“ - Musical zum Lateinamerika-Jahr
Eine Jugendbande in den Favelas, den Elendsgebieten einer südamerikanischen Großstadt — ihr Leben ist geprägt vom Hunger. Prostitution gehört genauso zu ihrem Alltag wie das Wühlen in den Abfällen der Stadt. Plötzlich sind sie durch eine neue Gefahr bedroht: Reiche Leute bezahlen dafür, Straßenkinder jagen und töten zu dürfen.
Matthias Siebert (Musical „Funkenflug“, 1991), der dieses Stück im Auftrag von Terres des Hommes für das Lateinamerika- Jahr schrieb, hat eine aktuelle Entwicklung fiktiv weitergetrieben. Tatsächlich werden nach Erkenntnissen von Terres des Hommes Straßenkinder von Todesschwadronen ermordet, weil sie Touristen belästigen. Trotz Elend und Gewalt ein Musical, in dem getanzt und gesungen wird — paßt das zusammen?
Mit ihren Tänzen und Gesängen wollen die „Young Musical Fouls“, ein Bremer Ensemble aus 19 jungen LaiendarstellerInnen, die Mischung aus Elend, Gewalt und Prostitution einerseits und ungebrochenem Lebenswillen der Straßenkinder andererseits darstellen. Der Karneval ist ein Höhepunkt in ihrem Leben. Siebert knüpft an ihre Lebensrealität an, wenn er gerade das Musical als Darstellungsform wählt. Doch mit Musik ,Gesang und Tanz (Choreographie von Pierre Vogt) sollen BremerInnen auch unterhalten werden. Dafür hat das Ensemble ein Jahr intensiv geprobt. Marion Bosse
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