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Schalck bedauert Antiquitäten-Klau

Bonn (AP) — Der frühere DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck- Golodkowski hat den Vorwurf zurückgewiesen, in seinem Unternehmensbereich seien mit Hilfe der Steuerfahndung gezielt Antiquitäten für den Export ins westliche Ausland beschafft worden. Das Unternehmen „Kunst und Antiquitäten“, das zum Schalck-Finanzimperium „Kommerzielle Koordinierung“ (KoKo) gehörte, habe die Steuerfahndung oder andere Behörden nicht eingeschaltet, sagte Schalck am Mittwoch vor dem Untersuchungsausschuß des Bundestages. Allerdings habe die KoKo keinen Einfluß darauf gehabt, wenn andere Behörden wegen Steuerschulden beschlagnahmte Waren ihr zum Verkauf angeboten hätten, erklärte Schalck. Zahlreiche Zeugen aus der DDR hatten vor dem Ausschuß ausgesagt, sie seien mit fiktiven Steuerschulden dazu gebracht worden, ihre wertvollen Antiquitäten und Kunstgegenstände dem Staat zu überlassen, damit dieser sie gegen Devisen verkaufen konnte. Schalck sagte dazu, er bedauere solche Vorfälle sehr. Sie seien jedoch nicht ihm anzulasten. Allerdings sei es nach rechtsstaatlichen Kriterien und auch „nach meinem heutigen Verständnis“ nicht korrekt gewesen, daß die Firma „Kunst und Antiquitäten“ Schätzer und Transportkräfte für die Beschlagnahme privater Kunstgegenstände zur Verfügung gestellt habe. Ihm selbst seien Einzelheiten dieses Vorgehens damals nicht bekannt gewesen. Er hätte sie auch damals mißbilligt und sehe sie als „rechtlich nicht begründete Willkürmaßnahmen“, die jetzt überprüft und wiedergutgemacht werden müßten. „Das ist meine ehrliche Überzeugung“, sagte der frühere DDR- Staatssekretär.

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