: Hilfe bei Ataxie
■ Selbsthilfe gegen eine seltene Behinderung
„Zuerst hatte ich Probleme beim Schreiben, später beim Reden und Gehen. Ich ging, als hätte ich einen getrunken.“ Gerd Morbe hat diese seltene Behinderung, die nach dem Internisten und Arzt „Friedreich'sche“ Ataxie (FA) genannt wird und zu den Heredo-Ataxien gezählt wird. Heredo-Ataxien sind genetisch bedingte Erkrankungen des Zentralnervensystems. Die Symptome sind z.B. Gleichgewichtsstörungen, Versteifung von Armen und Beinen bis zur Bewegungslosigkeit.
Mit 20 Jahren fing es bei Gerd Morbe an. Damals war er Bankangestellter. Sein Hausarzt konnte ihm nicht genau sagen, was er hatte. Erst nach einer Untersuchung in der Uni-Klinik stellte man fest, daß er die Friedreich'sche Ataxie hatte. Jahre später wurde er zum Mitbegründer der ersten Selbsthilfegruppe in Bremen. Diese Art Gruppen, die es bundesweit gibt, wollen die Betroffenen aus der Isolation herausholen, über die Krankheit informieren. „Es ist wichtig, seine Behinderung zu akzeptieren und mit ihr glücklich zu sein“, sagt Gerd Morbe.
1986 wurde bereits die „Regionalgruppe Bremen/Nord- Niedersachsen“, deren Dachverband die Deutsche Heredo- Ataxie Gesellschaft (DHAG) ist, gegründet. In Bremen gibt es ca. 100, in ganz Deutschland 5.000 Heredo-Ataxie Behinderte. Seit einem Jahr jedoch ist die Bremer Gruppe nicht mehr so aktiv. Gerd Morbe will jetzt noch einmal Betroffene in Bremen und im Umland ansprechen. kk
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