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Zweifel an Saga-Gate-Saga

Doch kein Saga-Gate? Die Staatsanwaltschaft hat zumindest Zweifel, ob es in den vergangenen Monaten tatsächlich Einbrüche in Aktenschränke der Liegenschaftsverwaltung gegeben hat. „Für Einbruch und Diebstahl spricht zur Zeit sehr wenig“, erklärte gestern der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Rüdiger Bagger. In den Schränken lagerten Akten über Wohnungen, die von der Wohnungsbaugesellschaft Saga verwaltet werden. Deren Vermietungspraxis untersucht derzeit ein Untersuchungsausschuß der Bürgerschaft. An einem Rollschrank seien zwar Hebelspuren festgestellt worden, die aber zeitlich nicht zuzuordnen gewesen seien, sagte Bagger. Ob Aktenmaterial verschwunden sei, könne die Staatsanwaltschaft noch nicht sagen.

Die GAL kritisierte die Aussagen Baggers. Der „Untersuchungsausschuß Saga wird verarscht“ schreibt die Abgeordnete Conny Jürgens in einer Presseerklärung. Bagger habe Einzelheiten über Vorgänge ausgeplaudert, über die zwischen den Untersuchungsausschußmitgliedern und Senat Stillschweigen vereinbart worden sei, um die Ermittlungen nicht zu behindern. Jürgens wittert, daß „Oberstaatsanwalt und Senat die Aufklärung der Vorgänge verhindern wollen“.

Ob tatsächlich Papiere aus Akten entwendet wurden, prüft seit Montag auch die Liegenschaft, und zwar Blatt für Blatt. Ein Aufwand, der, so Finanzbehördensprecher Woisin, zunächst für unvertretbar gehalten worden war. taz

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