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Fahrradstraßen-betr.: "Mittleres Verkehrschaos", taz vom 12.11.92

Betr.: „Mittleres Verkehrschaos“, 12.11.92

Auf der überregionalen Titelseite der taz vom 11.11.92 war wieder einmal zu lesen, daß das Auto unser Umweltproblem Nr.1 ist. Wenn jedoch konkrete Schritte zur Reduzierung des Autoverkehrs durchgeführt werden — wie durch die Sperrung für Kraftfahrzeuge in der Thadenstraße —, wird dies als problematisch und vom Zeitpunkt her ungünstig bezeichnet. Ganz im Stil der örtlichen Springerpresse beschwört Ihr das Verkehrschaos herauf - wobei natürlich Verkehr wieder einmal mit Autoverkehr gleichgesetzt wird. Die Tatsache, daß der Radverkehr, für den gerade die Thadenstraße eine wichtige Achse darstellt, nicht im geringsten im Chaos steckt, sondern durch die Maßnahme wesentlich gefördert wird, ist der Beachtung anscheinend nicht wert.

Die Verkehrsprobleme dieser Stadt lassen sich nicht durch die Verschiebung des Autoverkehrs von der einen in die andere Straße lösen - deshalb ist es Unfug, von „Entlastung“ zu sprechen. „Entlastung“ bedeutet nur, daß der/die AutofahrerIn überall das Gefühl hat: „Irgendwie komme ich ja immer noch durch.“ Der Autoverkehr muß so erschwert werden, daß eben nicht mehr alles mit dem Auto möglich ist. Dementgegen muß mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (wie z.B. durch die Busspur in der Stresemannstraße) und dem Fahrrad immer mehr möglich sein.

Im Altonaer Verkehrsausschuß wird demnächst ein Antrag beraten, dem Radverkehr im Straßenzug Chemnitz-/Thadenstraße Vorrang zu geben. Die Strecke soll Teil einer Fahrradroute Altona- Innenstadt werden. Wir warten auf die 1. Hamburger Fahrradstraße. Marianne Schuster, Grüne RadlerInnen Hamburg

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