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Bayern interveniert

■ Staatskanzleien streiten um das DSF

München (AP) – Zwischen Bayern und Berlin-Brandenburg bahnt sich ein Streit um die bundesweite Verbreitung des Deutschen Sportfernsehens (DSF) an. Der Leiter der bayerischen Staatskanzlei, Staatssekretär Johann Böhm, forderte seine Amtskollegen in Berlin und Brandenburg am Mittwoch auf, sich bei ihrer Medienanstalt für die Einspeisung des DSF in das örtliche Kabelnetz einzusetzen und damit den Widerstand gegen das neue Programm zu brechen. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat die Einspeisung verweigert, weil sie in der Beteiligung der Kirch-Gruppe am DSF eine unzulässige Medienkonzentration sieht.

Der CSU-Politiker Böhm verlangte von seinen Amtskollegen Volker Kähne und Jürgen Linde, sie sollten „mit allen verfügbaren rechtlichen Möglichkeiten“ darauf hinwirken, daß die MABB „die Vorschriften des Rundfunkstaatsvertrages“ beachte. Danach müsse eine zeitgleiche Weiterverbreitung eines Programmes in allen deutschen Kabelnetzten gestattet werden, wenn eine bundesweite Sendegenehmigung vorliege. Diese Sendezulassung hatte das aus Tele5 hervorgegangene DSF von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erhalten. Das DSF hat bereits eine Schadenersatzklage gegen Berlin und Brandenburg angekündigt.

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