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Ein Umweltzentrum für Sankt Petersburg

■ Hamburg stellt Know-how über Gewässerschutz zur Verfügung / Die EG finanziert das Projekt mit 2,5 Millionen Mark

zur Verfügung / Die EG finanziert das Projekt mit 2,5 Millionen Mark

Die Hamburger Umweltbehörde wird in der Partnerstadt St. Petersburg den Aufbau eines Umweltzentrums unterstützen. Das Projekt wird zunächst für drei Jahre aus dem Umweltschutzprogramm LIFE der Europäischen Gemeinschaft mit rund 2,5 Millionen Mark gefördert. In der Umweltbehörde wird eine Koordinationsstelle eingerichtet, um die Kontakte zwischen St. Petersburg und den Abteilungen der Behörde sowie Hamburger Industriebetrieben aufrechtzuerhalten.

Von März an werden in dem Umweltzentrum acht Personen arbeiten, darunter vier aus Rußland. Das Team wird geleitet von einer Biologin, der Deutsch-Französin Ghislaine Blezinger. Außerdem gehören dazu die Umweltwissenschaftlerin Marie Mojaisky aus Paris, die Hamburger Biologin Irene Lucius von der Redaktion „Ökologische Briefe“ und der belgische Jurist Gino van Begin, Experte für europäisches Umweltrecht.

„Die Umweltsituation in St. Petersburg ist erschreckend“, sagte Umweltsenator Fritz Vahrenholt gestern bei der Vorstellung des Teams. Die „dramatische Situation“ in der Fünf-Millionen-Stadt St. Petersburg sei der Auslöser für Hamburgs Initiative gewesen, das Zentrum einzurichten. Abwässer aus der Region und den Betrieben würden ungeklärt in den Fluß Newa und von dort in die Ostsee gelangen. Grundwasserverschmutzung und übermäßige Grundwassernutzung verschärften zusätzlich die Situation. Im Vordergrund der Aufbauphase des Zentrums stehe deshalb zunächst der Gewässerschutz. Konkretes Ziel sei es, die Quellen der Schadstofffrachten und Nährstoffeinträge in die Gewässer zu erfassen und Wege zu finden, sie zu verhindern. Die russische Verwaltung soll beim Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur im Umweltbereich und bei der Ausarbeitung von Umweltgesetzen unterstützt werden. Auch die ansässige Industrie soll durch das Zentrum beraten werden.

Die MitarbeiterInnen werden zunächst von den 2,5 Millionen Mark EG-Förderung bezahlt. Später, so ist geplant, sollen sie sich „selbst finanzieren“, zum Beispiel durch Genehmigungsgebühren. Vahrenholt bestätigte dem Team, daß es Pionierarbeit „vom Punkt Null an“ leiste. Zusammen mit einem weiteren Umweltzentrum in Riga, das von Bremen unterstützt wird, wären dies die ersten und einzigen Projekte dieser Art der EG. Vor diesem Hintergrund habe die Arbeit eine besondere Bedeutung. Indirekt sagte Vahrenholt dem Team eine noch weitergehende Unterstützung zu. „Sollte sich nach drei Jahren herausstellen, daß Mitarbeiter der Umweltbehörde in St. Petersburg wichtiger sind als in Hamburg“, werde das Projekt nicht scheitern. Norbert Müller

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