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■ Eishockey-WMSchweden – USA 5:2

Vor allem ihrem NHL-Crack Ulf Dahlen hatten es die Schweden zu verdanken, daß es ihnen schließlich gelang, das starke US- Team in die Knie zu zwingen und ins Halbfinale der Weltmeisterschaft einzuziehen. Der spät angereiste Stürmer von den Minnesota North Stars – die im nächsten Jahr Südsterne sein werden, da sie nach Dallas umziehen – brach mit seinem Powerplay-Tor zum 3:2 in der 42. Minute den Widerstand der Amerikaner und besiegelte deren Schicksal mit einer Vorlage auf Roger Akerström zum 4:2 (45.). Dahlens zweites Tor in der 54. Minute machte dann auch dem letzten Aufbäumen des US-Teams, in dem sich Darren Turcotte und Dahlens Mannschaftskamerad Mike Modano vergebens mühten, ein Ende.

„Mit etwas mehr Glück und Kaltschnäuzigkeit hätten wir den Weltmeister k.o. geschossen“, grämte sich US-Coach Tim Taylor, „aber unsere Chancenverwertung war katastrophal.“ Katastrophal waren auch das Überzahlspiel und zeitweise die Abwehrarbeit. Immer wieder kamen die puckgewandten Weltmeister der letzten beiden Jahre zum Schuß, und hätte Torwart Mike Richter von den New York Rangers nicht all seine Kunst aufgeboten, wäre das Match schon eher entschieden gewesen.

„Enttäuschend“, fand Richter, der einmal binnen weniger Sekunden gleich fünf Schüsse aus Nahdistanz parierte, die Niederlage. „Wenn das andere Team drückt und drückt, aber nicht trifft, dann hast du am Ende die Chance, die Sache umzudrehen und zu gewinnen.“ Ulf Dahlens Tor machte jedoch einen Strich durch die Rechnung, die mangelnde Harmonie im Team der 14 NHL-Profis und neun College-Spieler tat ein übriges. „Was wir gebraucht hätten“, so Richter, „wäre ein stärkeres Spiel unserer älteren Typen gewesen.“

So aber gab es für den Keeper, dessen Rangers nicht die Play-offs um den Stanley Cup erreicht hatten, die zweite große Enttäuschung in kurzer Zeit. Vom Eis hat er jetzt erstmal die Nase voll, an der französischen Riviera und in London will er sich von der WM-Torflut erholen.

Zuschauer: 5.800; Tore: 1:0 Renberg (0:37), 1:1 Weight (5:55), 2:1 Forsberg (8:44), 2:2 Turcotte (22:07), 3:2 Dahlen (41:12), 4:2 Akerström (44:42), 5:2 Dahlen (53:48)

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