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Neonazi stach zu

■ St. Pauli: fünf Messerstiche nach Streit wegen rechtsradikaler Sprüche / Opfer außer Lebensgefahr

/ Opfer außer Lebensgefahr

Ein Rechtsradikaler hat in der Nacht zum Sonntag — wie die Polizei erst gestern bekanntgegeben hat — auf St. Pauli einen 25 Jahre alten Mann mit fünf Messerstichen schwer verletzt. Das Opfer liegt im Krankenhaus, es besteht aber keine Lebensgefahr. Der Neonazi wurde dem Haftrichter vorgeführt.

Der Rechtsradikale hatte spät abends eine Kiez-Kneipe in der Gerhardstraße aufgesucht und war dort wegen rechtsextremistischer Sprüche mit Fans des FC St. Pauli unter den Gästen in Streit geraten. Er wurde aufgefordert, das Lokal zu verlassen. Dieser Aufforderung kam er zunächst auch nach.

Nach einer halben Stunde tauchte der Mann plötzlich wieder auf. Polizeisprecher Dankmar Lund: „Der Mann stach wahllos auf den Erstbesten ein und verletzte ihn durch fünf Messerstiche in den Rücken.“ Nach Erkenntnissen der Polizei hatte der Neonazi das Messer zwischenzeitlich bei einem Einbruch in ein Waffengeschäft auf der Reeperbahn erbeutet. Nach dem Tötungsversuch flüchtete er.

Aufgrund von Zeugenaussagen gelang es der Polizei, den Mann schnell zu identifizieren. Er wurde in seiner Wohnung in Bramfeld festgenommen. Die Polizei stellte bei dem 32jährigen blutverschmierte Kleidungsstücke und umfangreiches Neonazi-Propaganda- Material sicher, unter anderem Schriften der militanten neofaschistischen Freiheitlichen Arbeiterpartei Deutschlands (FAP). Das Tatmesser hatte der Neonazi in einem Schließfach versteckt, es wurde mittlerweile ebenfalls sichergestellt. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags aufgenommen. Peter Müller

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