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Gurke des Tages / Falscher Patient I

„Why don't we do it in the rohoad“, wird der 34jährige Mann aus Pfaffenhofen vor sich hingesummt haben, als er im Mai letzten Jahres gegen Mitternacht seine Gattin auf offener Straße aufforderte, „es“ doch bitte, bitte gleich hier und jetzt im Mondschein zu tun. Why not, könnte man meinen, und auch der Richter am Neu-Ulmer Amtsgericht, der den Mann nun zu 500 Mark Geldstrafe verurteilte, sah das öffentliche Liebesspiel eher als Ordnungswidrigkeit wie etwa falsches Parken. Nein, die Strafe erhielt der Feurige, weil er die beiden Polizisten, die von Anwohnern zu einer mutmaßlichen Vergewaltigung gerufen worden waren und ihn vom schönen Spiele kaltherzig weggezerrt hatten, in wildester Erregung getreten und geschlagen und dabei einen Beamten verletzt hatte. Merke: „Nobody will watching us“ ist manchmal eine ganz gemeine Lüge.

Falscher Patient I

Prag (dpa/taz) — Ein junger Tscheche war bei einer Übung des Roten Kreuzes in Nordböhmen so perfekt als Schwerverletzter hergerichtet worden, daß er trotz lautstarker Proteste in einen Hubschrauber verladen und in ein Krankenhaus gebracht wurde. Erst kurz vor den geplanten Eingriffen habe ein Arzt die „Brandwunden“ als Aufkleber identifiziert. Das besorgte medizinische Personal hatte dem Mann zuvor geraten, lieber nicht zu sprechen.

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