piwik no script img

Spionageverdacht gegen VW-Manager erhärtet?

■ Spiegel: Geheime Unterlagen gefunden

Spionageverdacht gegen VW-Manager erhärtet?

Spiegel: Geheime Unterlagen gefunden

Im Ermittlungsverfahren wegen Industriespionage gegen das VW-Vorstandsmitglied Jose Ignacio Lopez und andere von Opel und General Motors zum Wolfsburger Konzern gewechselte Manager soll es erste Beweise geben.

Nach am Sonnabend vorab verbreiteten Informationen des Hamburger Nachrichten-Magazins Der Spiegel hat die Darmstädter Staatsanwaltschaft erste Belege gefunden, die den Verdacht auf Industriespionage erhärten sollen. Vertreter von Staatsanwaltschaft und den Automobilkonzernen wollten am Sonnabend nicht zu der Meldung Stellung nehmen.

VW-Sprecher hatten behauptet, die in der ehemaligen Wiesbadener Wohnung des VW-Managers Jorge Alvarez Aquirre gefundenen Opel-Unterlagen seien keinesfalls geheim. Dagegen steht nach Angaben des Nachrichtenmagazins nun fest, daß es sich um streng vertrauliche Dokumente über eines der geheimsten Projekte des Rüsselsheimer Automobilherstellers handelt.

Die Unterlagen enthalten laut Spiegel detaillierte Angaben über einen neuen Opel-Kleinwagen, der Ende dieses Jahrzehnts auf den Markt kommen soll. Der geplante Opel-Mini (internes Kürzel: O-Car) stelle nach Ansicht von Opel-EntwicklungscheF Peter Hänenberger einen „Quantensprung“ in der Automobil- Entwicklung dar und könnte dem Unternehmen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil sichern.

Auch Lopez hatte in den vergangenen Wochen wiederholt vom „Willen, Quantensprünge bei VW zu realisieren“, gesprochen. So plant VW eine auch zunächst von General Motors in Lopez' baskischer Heimat in Nordspanien vorgesehene Produktionsanlage zu errichten,. Dort sollen laut Lopez Autos „zu niedrigen Kosten und Preisen“ produziert werden. In diesem Zusammenhang sprach der VW- Manager auch vom „preiswertesten Auto der Welt“.

VW-Konzernsprecher Lutz Schilling lehnte am Sonnabend eine Stellungsnahme zu den neuen Berichten ab. Was der Spiegel melde, reiche für eine Stllungsnahme nicht aus. Die Staatsanwaltschaft in Darmstadt erklärte, daß sie keinerlei Kontakte zu dem Nachrichten-Magazin gehabt habe. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen