: Angekündigte Straftat
■ Gefängnisstrafe für Messerstecherin
Die 30jährige Ramona Sch., die im Sommer letzten Jahres die 54jährige Jugoslawin Milka E. mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt hatte, ist gestern wegen versuchten Totschlags und Raubs zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht ordnete die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Damit holte das Gericht nach, was Ramona Sch. mit den Messerstichen intendiert hatte: psychische Betreuung im Krankenhaus oder Rückkehr ins Gefängnis (siehe taz- Reportage vom 9.1.93).
Die Verurteilte hatte bereits mehrere Haftstrafen wegen Raubes und Körperverletzung in der DDR und Westberlin abgesessen. Obwohl die Gefängnisleitung um ihren psychisch labilen Zustand wußte, scheiterten alle Bemühungen, sie nach ihrer Entlassung am 13.7.92 in einer Klinik unterzubringen. Ein Unglück war – so auch die Strafkammer – absehbar, zumal Ramona Sch. Plötzenseer Justizbeamte angerufen und eine weitere Straftat ankündigte hatte. Das Opfer Milka E. war erst zehn Tage in Berlin, auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat. Bei ihrer Einlieferung ins Krankenhaus war sie klinisch tot und leidet bis heute an den Folgen der schweren Verletzungen. ADN
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