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Tausend Tote bei Unwettern

■ Nordindien, Bangladesch und Nepal betroffen

Neu-Delhi (AFP) – Bei den schwersten Monsunregenfällen seit Jahren sind bis Mittwoch in Nordindien, Nepal und Bangladesch rund tausend Menschen umgekommen und Hunderttausende obdachlos geworden. Die schlimmsten Folgen hatten die anhaltenden Wolkenbrüche in neun Bundesstaaten Nordindiens, wo nach Angaben der Behörden mehr als fünfhundert Menschen ertranken. Mit weiteren 27 Toten seit Wochenbeginn stieg in Bangladesch seit Mai die Gesamtbilanz der Flutopfer auf 164 Tote. Im Bergland von Nepal starben mindestens 86 Menschen, weitere 120 wurden am Mittwoch noch vermißt. Nach zahlreichen Erdrutschen waren alle Straßenverbindungen in die Hauptstadt Katmandu unterbrochen.

Mehrere indische Flüsse, darunter der breite Brahmaputra, steigen weiter, und nach Angaben der Wetterdienste ist für die kommenden Tagen mit dem Anhalten der schweren Monsunregen zu rechnen. Um der drohenden Seuchengefahr vorzubeugen, richteten die indischen Behörden in den Katastrophengebieten inzwischen Notlazarette ein.

Die schwersten Verwüstungen entstanden in den Bundesstaaten Punjab und Haryana, der Kornkammer Indiens. In Punjab, wo die Monsunregen sechsmal stärker ausfielen als in normalen Jahren, wurde die Armee bei der Bergung der Flutopfer und der Wiederinstandsetzung der Verkehrsverbindungen eingesetzt. Im Gebirgsland von Himachal Pradesh, einem beliebten Touristenziel, waren auch Ausländer von den Fluten eingeschlossen.

In den Provinzen Panchagarh und Netrakona im Norden von Bangladesch waren am Mittwoch nach Mitteilung der Behörden noch mehrere tausend Menschen von den steigenden Fluten bedroht. Rund 30.000 Dorfbewohner wurden dort obdachlos, nachdem Indien die Fluttore von zwölf Grenzflüssen geöffnet hatte, ohne die Behörden des Nachbarlandes zu unterrichten.

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