: Frauen zurück in den Beruf
■ Erfolgreiches Bremer Förderprogramm geht in die zweite Runde
Frauen zurück in den Beruf
Erfolgreiches Bremer Förderprogramm geht in die zweite Runde
Das Bremer Förderprogramm für Berufsrückkehrerinnen geht in die zweite Runde. Wer sich also ab Oktober zur „EG-Sprachenkorrespondentin“, Erzieherin, Reiseverkehrskauffrau oder in einem der anderen 12 Kurse fortbilden lassen will, muß sich jetzt schleunigst bei der Beratungsstelle „Zurück in den Beruf“ anmelden.
Denn den 250 Plätzen werden mit Sicherheit wieder weit mehr Bewerberinnen gegenüberstehen. Schließlich hat in Bremen — bundesweit einmalig — jede Teilnehmerin dieser Berufsrückkehrer-Kurse ein Anrecht auf 1.000 Mark „Bildungsbeihilfe“ im Monat — und zwar unabhängig vom Einkommen ihres Ehemannes. Dazu kommt noch eine Unterstützung für die Kinderbetreuung von 275 Mark.
„Als wir 1990 die ersten Kurse angeboten haben, wurde unsere Beratungsstelle regelrecht gestürmt“, erinnert sich Kristine Busch-Oellerich, eine der vier Beraterinnen für Berufsrückkehrerinnen. Inzwischen haben rund 600 Frauen die Kurse besucht — mit sehr großem Erfolg, wie die wissenschaftliche Begleiterin des Programms, Ulrike Bohnenkamp, festgestellt hat: Rund 70 Prozent der Teilnehmerinnen hatten ein halbes Jahr nach Ende der Kurse bereits eine feste Anstellung gefunden — und das, obwohl die Frauen mehrheitlich über 40 Jahre alt waren. Die Motivation ist bei Berufsrückkehrerinnen ganz besonders hoch, so Bohnenkamp, Über 90 Prozent der Teilnehmerinnen halten bis zum Ende der bis zu zweijährigen Kurse durch.
Größere Probleme gab es lediglich in den klassischen „Männer-Berufen“. So haben zum Beispiel in den Kursen für Industrieelektronikerinnnen oder Zerspanungstechnikerinnen bis zu 20 Prozent der Teilnehmerinnen abgebrochen. Diese Kurse wurden bis auf einen gestrichen, sagte gestern Arbeitssenatorin Sabine Uhl.
Finanziert wird die 10 Millionen Mark teure zweite Runde des Berufsrückkehrerinnen- Programms zur Hälfte aus EG- Mitteln und je zu einem Viertel vom Land Bremen und der Bundesanstalt für Arbeit. Wegen des höheren Bremer Anteils können sich diesmal allerdings nur Frauen mit Wohnsitz in Bremen anmelden. Ase
Beratungsstelle „Zurück in den Beruf“, Am Wall 165-167, 3. Stock, Tel. 321910 oder in Bremerhaven 0471/44048, Mo-Fr 9-15 Uhr.
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