Das Maßnahmenkarussell anhalten

■ Politische Frauenbildung wichtig, aber schwer finanzierbar

Die politische Frauenbildung in Brandenburg steht auf der Kippe. Der westliche Initiator des Projekts will sich aus der Mark zurückziehen. Brandenburg sieht sich außerstande, die Stelle einer Projektkoordinatorin zu finanzieren.

Der Bildungsverein „Arbeit und Leben“ aus NRW sponserte zwei Jahre lang die politische Bildung für Frauen in den neuen Bundesländern. Damit soll es genug sein der Aufbauhilfe im Osten. Dort aber sind die Haushalte knapp. In Potsdam ist nun zu klären, wer zuständig ist: das Ministerium für Frauen, das für Bildung oder die Landeszentrale für politische Bildung. Daß ihnen politische Frauenbildung wichtig ist, haben sie allesamt bekundet. Die Personalkosten sind das Problem.

Die politische Frauenbildung will das Maßnahmenkarussell sich fortsetzender Qualifizierungen für einen zusammengebrochenen Arbeitsmarkt anhalten. Jede zweite Frau ist im Osten ohne Arbeit. Arbeit und Leben veranstaltete Rhetorikseminare und Selbstbehauptungskurse, um Partizipationschancen zu verbessern. „Frauen in der Kommunalpolitik“ und „Gewalt“ sollen die Themen der Zukunft sein – wenn's weitergeht. Freilich gingen der Zuspruch der Frauen und der Anspruch des Projekts bislang auseinander: Die Teilnehmerinnenzahlen stiegen beharrlich, aber langsam. Es braucht langen Atem, breites Interesse für Seminare zu wecken, die den politischen Charakter einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung thematisieren: der Frau den Kochlöffel, dem Mann die Macht. cif